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Stabiles Lieferantennetzwerk als Erfolgsfaktor

HUGO BOSS deckt mit seinen Beschaffungsaktivitäten ein breites Produktspektrum in den Bereichen Bekleidung und Accessoires ab, das im Premium- und zunehmend im Luxussegment angesiedelt ist. Um eine exzellente Verarbeitungsqualität und die optimale Warenverfügbarkeit seiner Produkte zu gewährleisten, arbeitet das Unternehmen mit einem stabilen Netzwerk an erfahrenen und spezialisierten Zulieferbetrieben zusammen. Im vergangenen Jahr stand der HUGO BOSS Konzern mit 257 Partnern im Bereich der Lohnfertigung und Handelsware in einem aktiven Lieferverhältnis (2014: 281). Durch eine optimierte Kapazitätsauslastung konnte die Zahl der Zulieferbetriebe dabei weiter reduziert werden. Aus Risikogesichtspunkten wird das Beschaffungsvolumen auf ein globales Netzwerk an Zulieferbetrieben verteilt, um eine größtmögliche Unabhängigkeit von einzelnen Beschaffungsmärkten und Produktionsstätten zu gewährleisten. So konzentrierten sich beim größten unabhängigen Lieferanten lediglich 9 % des gesamten Beschaffungswerts des Unternehmens (2014: 8 %). Risiko- und Chancenbericht

Strikte Einhaltung von Arbeits- und Sozialstandards als Grundvoraussetzung für Zusammenarbeit

HUGO BOSS arbeitet ausschließlich mit sorgfältig ausgewählten Partnern zusammen, die den hohen Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Zwingende Voraussetzung für den Beginn einer Geschäftsbeziehung ist dabei die Einhaltung strikter Arbeits- und Sozialstandards. Diese werden entweder durch Selbstauskunft des Lieferanten oder durch Audits in den Produktionsstätten vor Ort validiert. Darüber hinaus bilden die HUGO BOSS Sozialstandards einen festen Bestandteil der vertraglichen Regelungen, deren Einhaltung durch regelmäßige Audits vor Ort sichergestellt wird. Die Ergebnisse der Sozialaudits fließen in die halbjährliche Lieferantenbewertung ein und bilden die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit mit dem Partner. Neben der Gewährleistung strikter Sozial- und Arbeitsstandards, stellt die Einhaltung der hohen Qualitäts- und Verarbeitungsanforderungen ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Lieferantenauswahl dar. Auch Kriterien wie die Liefertreue, die technische Ausstattung und Innovationsfähigkeit, die finanzielle Stärke und Kosteneffizienz des Lieferanten werden in die Bewertung mit einbezogen. Nachhaltigkeit

HUGO BOSS verwendet vor allem Stoffe und Zutaten aus Europa

Die Beschaffungsaktivitäten bei HUGO BOSS werden nach Rohware, Eigenfertigung, Lohnfertigung und Handelsware unterschieden. In den Bereich der Rohware fallen hauptsächlich Oberstoffe, aber auch Zutaten wie Innenfutter, Knöpfe, Garne oder Reißverschlüsse. Baumwolle, Wolle und Leder sind dabei die am häufigsten verwendeten Materialien. Das Unternehmen kauft den Großteil der in Eigen- und Lohnfertigung verarbeiteten Rohware bei Lieferanten aus Europa ein. Stoffe werden dabei vorrangig von langjährigen Partnern aus Italien bezogen.

Für die in Lohnfertigung erstellten Produkte stellt HUGO BOSS seinen Lieferanten neben den Schnitten auch die zu verwendenden Stoffe und Zutaten zur Verfügung. In Lohnfertigung werden in erster Linie Mäntel, Sportswear-Jacken, Anzüge, Sakkos und Hosen produziert. Hierbei handelt es sich um Produktgruppen, die ein besonders hohes Maß an Fertigungskompetenz und technischer Ausstattung beim Lieferanten voraussetzen. HUGO BOSS arbeitet in diesen Bereichen hauptsächlich mit Betrieben in Osteuropa zusammen.

Produkte im Bereich der Sportswear werden vor allem in Form von Handelsware bezogen. Darunter fallen beispielsweise Produkte wie T-Shirts, Polohemden oder Jeans. Bei dieser Art der Beschaffung werden die Lieferanten, die meist in Asien, Osteuropa oder Nordafrika angesiedelt sind, je nach Bedarf von HUGO BOSS mit den benötigten Schnittmustern versorgt, decken sich aber eigenständig mit Rohmaterialien – also Oberstoffen und Zutaten – ein.

Die Produktkategorien Schuhe und Lederaccessoires werden mit Ausnahme der klassischen Schuhkollektion, die in den unternehmenseigenen Werken in Italien und Polen produziert wird, vorrangig von Handelspartnern aus Asien und Europa bezogen. So werden besonders hochwertige Lederaccessoires, wie beispielsweise die Produkte der „Signature“-Linie im Herrenbereich oder die Taschen und Accessoires der ikonischen „Bespoke“-Linie für Damen, von italienischen Lederspezialisten gefertigt und mit handgearbeiteten Details veredelt.

HUGO BOSS Produkte werden vor allem in Osteuropa gefertigt

Osteuropa (inklusive der Türkei) ist mit einem Anteil von 46 % des wertmäßigen Beschaffungsvolumens weiterhin die wichtigste Beschaffungsregion des Konzerns (2014: 47 %). Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang das eigene Werk in Izmir, das 15 % des gesamten Beschaffungsvolumens ausmacht (2014: 15 %). 35 % der Produkte werden von externen Zulieferbetrieben aus Asien bezogen (2014: 33 %). In Asien selbst ist China bei Weitem das bedeutendste Zulieferland. Der Rest der Ware stammt aus Westeuropa (11 %, 2014: 11 %), Nordafrika (5 %, 2014: 5 %) und Amerika (3 %, 2014: 4 %).

Um Kostensteigerungen in den Beschaffungsprozessen vor allem aufgrund von höheren Lohnkosten wirksam begegnen und um optimal auf die sich verändernden Industriestrukturen und Fertigungskompetenzen in den einzelnen Märkten reagieren zu können, überprüft der Konzern fortlaufend die regionale Optimierung seiner Beschaffungsaktivitäten.

Regionale Verteilung des Beschaffungs- und Produktionsvolumens (in %)

Regionale Verteilung des Beschaffungs- und Produktionsvolumens (in %) (Kreisdiagramm)

Kontinuierliche Vertiefung der Zusammenarbeit mit strategischen Lieferanten

Der Konzern hat großes Interesse an einer langfristigen strategischen Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten. Eine enge Abstimmung zwischen den produzierenden Betrieben und der technischen Entwicklungsabteilung im HUGO BOSS Konzern ist unentbehrlich, um eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen zu ermöglichen und die Vorlaufzeiten zu minimieren. So werden die beim Lieferanten bestehenden produktionstechnischen Voraussetzungen zu einem sehr frühen Zeitpunkt in den Produktentwicklungsprozess integriert. Ebenso fließt das Feedback der Lieferanten zu den verarbeiteten Stoffen und Schnitten der vergangenen Kollektionen in die Konzeption der neuen Entwürfe mit ein. Um die exzellente Verarbeitungsqualität zu gewährleisten, für die HUGO BOSS Produkte weltweit bekannt sind, werden immer wieder innovative Verarbeitungstechniken in enger Kooperation mit den Produktionspartnern getestet. Bei einem positiven Testergebnis – und soweit ökonomisch sinnvoll – werden diese auch bei den Partnerbetrieben standardmäßig eingeführt.

Auch im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements baut das Unternehmen die Zusammenarbeit mit seinen bedeutendsten Lieferanten weiter aus. So wurde am Standort Izmir im vergangenen Jahr erstmals ein HUGO BOSS Supplier Day für strategische Lieferanten organisiert. Der Tag wurde dazu genutzt, den Partnern das HUGO BOSS Nachhaltigkeitsprogramm vorzustellen, das gemeinsam mit den Lieferanten umgesetzt werden soll. Die daraus resultierenden Anforderungen beispielsweise in Bezug auf die Sicherstellung von Sozialstandards, die Umsetzung eines professionellen Umweltmanagements oder die Minimierung von Chemikalien und anderen potenziell gesundheitsgefährdenden Stoffen in der Produktion wurden erläutert und die Möglichkeiten, wie HUGO BOSS seine Partner bei deren Umsetzung begleiten kann, aufgezeigt. Nachhaltigkeit

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